Ertappst du dich manchmal dabei, dich selbst und deine Mitmenschen zu beurteilen? Ist es nicht völlig normal, das eigene Verhalten und das der Mitmenschen zu beurteilen?

Wir haben eine Welt erschaffen, in der Werturteile allgegenwärtig sind. Angefangen im Kleinkindalter, wenn Mütter die Gehfortschritte ihres Sprösslings untereinander vergleichen, bis hin zur Schule, in der die Kinder um den Titel „Klassenbester“ konkurrieren. Auf Social Media laden die Zahlen der Likes und Follower dazu ein, sich mit andere zu messen und unrealistische Fotofilter tun ihr Übriges, um einem völlig absurden Schönheitsideal nachzueifern.

„Ist dieses Verhalten uns und unseren Kindern dienlich?“ ist eine Frage, die viel zu selten gestellt wird. Tut es einem Kind gut, ständig die erbrachten Schulnoten mit allen anderen in der Klasse zu und die Leistung des Kindes an den anderen zu messen? Ist es gesund, das junge Mädchen immer noch dünner werden möchten, weil sie sich mit nachbearbeiteten Bildern von Supermodels vergleichen?

In meiner Welt sicherlich nicht. Wenn ich einen geliebten Menschen mit einem anderen vergleiche sage ich letztlich aus, dass mit ihm oder ihr etwas nicht in Ordnung sei – als sei dieser Mensch nicht okay.

Auf unsere Kinder dürfen wir hier ganz besonders achten – sie nehmen alles auf, das sie von uns Erwachsenen bewusst und unbewusst erfassen. Die Erfolge feiern, ganz egal, wie Mitschüler oder Freunde bei einem Test abgeschnitten haben – die eigene Leistung steht für sich.

Albert Einstein sagt einmal so treffend:

„Jeder ist ein Genie! Aber wenn ein Fisch danach beurteilt wird, ob er auf den Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, er sei dumm.“

Mach du für dich und dein Umfeld den Unterschied und sieh dein Kind, deinen Partner und deine Freunde als das an, was sie sind: Einzigartige Menschen mit individuellen Fähigkeiten, die mit anderen nicht verglichen werden können. Die Einseitigkeit des aktuellen Systems, zu oft zu viel Leistung zu erwarten, ist Gift für Kreativität und die Persönlichkeitsentfaltung.

Fang damit an, auch dein Aussehen so anzunehmen, wie es nun mal ist – du bist ein Unikat und wir alle dürfen anfangen, uns selbst und unsere Lieben so zu akzeptieren.

Lebt es sich nicht leichter, wenn ich davon ausgehe, dass wir alle vollkommen in Ordnung sind?

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